Zu Tausenden sind die Menschen gekommen, um den Pfingstmarkt in Köngen zu besuchen. Zwischen roter Wurst, Maultaschen und Fischbrötchen finden sich Spiel-zeug, Schmuck und Haushaltswarengeschäfte, aber auch Holzschnitzkunst und Natur-kost. Für Stefan Müller aus Neuhausen mit einer der Gründe, warum er seit 40 Jahren nach Köngen kommt. „Es ist eine Hocketse zum Laufen", sagt er. Jedes Jahr nutzen er und seine Frau den Markt als Möglichkeit, sich mit Freunden zu treffen und einen schönen Tag bei roter Wurst und Bier zu verbringen. „Es ist Nostalgie", sagt er, „obwohl das natürlich nicht mehr stimmt.* Vor 40 Jahren ist er das erste Mal nach Köngen gefahren und hat damals mit seinen Kinder den letzten Viehauftrieb erlebt. Wenn er an den Pfingstmarkt denkt, denkt er an Kälbchen, auch wenn er das selbst nur einmal gesehen hat. Jetzt freut er sich, dass es die typischen Haushaltswarenstände gibt. Hier stöbert er jedes Jahr aufs Neue und findet das, was er braucht.
Viele Händler haben ihre Stammkundschaft

Zeit muss man allerdings mitbringen, um das gesuchte oder überraschend Gefundene anschauen zu können. Dicht an dicht stehen die Menschen, immer auf der Suche nach dem speziellen Stand. Wie bei „Lebe gesund". Stefan Allescher und sein Team kommen jedes Jahr nach Köngen. Die Marktheidenfelder freuen sich auf den Markt und haben eine treue Stammkundschaft, die jedes Jahr ihre Pestos, die Gemüsebrühe oder ein frisches Brot einkauft. Auch Holger Offterdinger ist jedes Jahr vor Ort. Mit mehreren Essensständen versorgen er und die anderen aus der Vorstandschaft der Chorgemeinschaft Eintracht Liederkranz Köngen die Besucher mit Waffeln, Kuchen, Bratwürsten, Pommes und auch vegetarischen Leckereien.
Auf mehrere Stände verteilt, unterscheidet sich das Angebot. Während draußen die typischen Speisen für „auf die Hand" verkauft werden, ist in einem Gebäude das schwäbische Mittagessen mit Maultaschen im Angebot. Die 50 Helfer und Helferinnen sind dafür um 5 Uhr aufgestanden, damit sie um 6 Uhr mit dem Aufbau beginnen können. 16 Kilo Mehl werden dabei fur die Waffeln verarbeitet, 80 Kilo Pommes frittiert und 16 Kuchen gebacken. Fast 1000 Stücke Fleisch und Wurst werden gegrillt und Unmengen Ketchup-Tütchen verbraucht. Es ist für alle ein langer Tag, aber sie sind mit Begeisterung dabei.
Dieser Tag ist für die Vereine eine wichtige Einnahmequelle
Auch Sabrina Fessel, von der Untergruppe Akkordeon-Orchester Köngen ist mit da-bei. Sie sitzt an der Kasse und verkauft Kaffee, Kuchen und Waffeln. Das schöne Wetter lässt den Kuchenvorrat schnell schrumpfen und schon um die Mittagszeit wird die Auswahl kleiner. Das freut alle, denn für die Chorgemeinschaft ist dieser Tag eine wichtige Einnahmequelle. Davon werden Dirigenten und Noten bezahlt. Werbung anderer Art ist am Schlossplatz zu bewundern. Die Rettungshundestaffel Nürtingen-Kirchheim zeigt stündlich das Können der Vierbeiner. Findus, der Mischlingsrüde von Heike Trapp, darf immer zu den geraden Uhrzeiten loslegen. Mit der Unterstützung von begeisterten Kindern werden Situationen aus dem Alltag der Hunde nachgestellt. Da stürmen die Vierbeiner durch einen menschlichen Tunnel, oder suchen ein verloren gegangenes Kind. Auch die Übung auf dem Steg kommt bei den Besuchern gut an. Drei Kinder liegen bäuchlings auf dem Steg, immer mit einem Abstand dazwischen und Findus soll den Steg überqueren. Die Schwierigkeit? Kein Kind darf berührt werden. Der fünfjährige Rüde meistert auch diese Aufgabe. Der Höhepunkt der Vorstellung ist dann das Abseilen eines Hundes. Mit großsen Augen verfolgen die vielen Kinder, wie Pepsi sein Geschirr angezogen bekommt und sich dann völlig bewegungslos an einem Gerüst hochziehen lässt. Eine Vorstellung, die nicht nur die Kleinsten begeistert.
